Rezension
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Cass fühlt sich wie gefangen in einem Leben, das auf eine arrangierte Ehe hinausläuft, und nutzt die erste Gelegenheit, die sich ihr bietet, um dem zu entfliehen. Als eine geheimnisvolle Frau durch ihr Dorf reitet, schließt sich Cass ihr an und begegnet so den Seidenrittern; eine geheime Schwesternschaft, die sich kämpfend von der Unterdrückung durch Männer befreit. Doch während Cass mit ihnen trainiert, um eines Tages auch eine Ritterin zu werden, entdeckt sie, dass sie kein gewöhnliches Mädchen ist.
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Artus und die Tafelrunde meets Feminismus und Unabhängigkeit. Ich muss schon sagen, eine coole Kombi von der ich nicht wusste, dass die Welt sie braucht.
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Die Idee hinter dem Buch finde ich richtig toll. Viele starke Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten und unabhängig machen. Wem die Sage rund um Artus und die Ritter der Tafelrunde vertraut ist, kommt schnell rein ins Setting. Doch gibt es hier keinen typischen Helden in glänzender Rüstung, sondern vielmehr wird die dunkle Seite des Ritterstandes beschrieben, die mit Macht einhergeht. Es geht um ungerechte, machthungrige und gnadenlose Männer. (Natürlich mit der ein oder anderen Ausnahme 😉 ).
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Dem gegenüber steht eine Schwesternschaft aus geknechteten und unterdrückten Frauen, die für sich selbst und die Gerechtigkeit einstehen. Ich liebe die vielfältigen und starken Charaktere. Ich liebe, dass auch sie sich mit den Konflikten der erkämpften Macht auseinandersetzen müssen.
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Was mir nicht so gut gefallen hat, ist leider die Erzählweise. Das Buch hat immer wieder sehr langgezogene und fast schon langweilige Stellen, in denen kaum etwas zur Handlung oder der Charakterbildung beiträgt. Dann geht aber plötzlich wieder alles ganz schnell und Szenen, die eigentlich sehr bewegend sein sollten, werden schnell abgehandelt. Dadurch konnte mich das Buch leider nicht ganz überzeugen, obwohl die Idee so viel Potential hat.
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Auch die Liebesgeschichte war für mich ziemlich überflüssig. Von einem Charakter, der selbst im Klappentext vorkommt, hätte ich mehr Präsenz erwartet. Stattdessen wird er erst nach der Hälfte des Buches zum ersten Mal erwähnt und taucht nur in wenigen Szenen auf. Versteht mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen eine Liebesgeschichte am Rand. Ganz im Gegenteil…gerade Fantasyromane brauchen für mich oft gar keine Liebesgeschichte. Hier wirkt die Lovestory jedenfalls ziemlich erzwungen. Ich bin gespannt, wie es da im zweiten Teil weitergeht.
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Abschließend muss ich leider sagen, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte, obwohl ich die Idee so genial finde. Daher kann ich leider nicht mehr als 3,5/5⭐ geben.
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