Rezension
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Um endlich ein vollwertiges Mitglied des Obsidian-Ordens zu werden, muss Xavier Donovan einige Prüfungen bestehen. Gar nicht so einfach, denn Delilah ist für ihn eine große Ablenkung. Zusammen mit seinem Mitrekruten Ben, Delilahs Bruder, kämpft Xavier in den Prüfungen nicht nur um seine Zukunft, sondern auch um sein Leben; und das von Delilah. Können alle drei die perfiden Spiele um Macht und Intrigen überleben?
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Nach dem ersten Teil war ich sehr gespannt, wie die Geschichte rund um Delilah und Xavier weitergeht. Ich fand es sehr erfrischend, mal wieder einen Zweiteiler zu lesen. Die Geschichte hat sich dadurch nicht endlos in die Länge gezogen.
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Aber auch in diesem Buch ist die Geschichte nicht der Höhepunkt. Einige Wendungen kamen für mich zu plötzlich und waren etwas uninspiriert oder überspitzt. An ein paar Stellen musste ich ungewollt schmunzeln, denn es hatte ein bisschen Groschen-Roman-Charakter. Trotzdem fand ich die Grundidee spannend und ich hätte gern noch mehr Fokus auf die ganze Geschichte rund um Xavier’s Vater gehabt.
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Die Charaktere gefallen mir weiterhin sehr gut. Xavier ist mir immer weiter ans Herz gewachsen. Seine Motive sind ehrenhaft, auch wenn die Handlungen moralisch fragwürdig sind. Delilah ist einfach eine coole Socke, auch wenn sie in diesem Buch etwas von ihrer Toughness eingebüßt hat. Einige Nebencharaktere bekommen mehr Aufmerksamkeit und gerade Declan zum Beispiel hat sich auch in mein Herz geschlichen.
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Das Ende ist zwar eigentlich ganz rund, lässt mich aber trotzdem irgendwie unbefriedigt zurück. Ich glaube, hier hätte ich mir einen Epilog gewünscht.
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Vicious Society ist für mich ein gelungener Abschluss einer soliden Dilogie. Die Geschichte ist kein Highlight, aber durchaus lesenswert. Daher bekommt auch Band 2 von mir 4/5⭐